Neues Händlerkonto: Zahlung wird einbehalten, Kundendienst sagt "Pech" bzgl. Vorschusszahlungen.

Motodream
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Guten Tag,

 

ich betreibe mit einem Partner einen Onlineshop für Motorradteile (Cafe Racer & Custom Bikes / Naked Bikes).

 

Nach dem Paypal unser Konto direkt nach Eröffnung DREI mal gesperrt hat, habe ich es nun nach vielen Wochen geschafft ein das Konto samt Shopify Integration zum laufen zu bringen.

 

Nun hat GLÜCKLICHERWEISE mein Partner die falsche Karte im Laden gezückt, und versehentlich eine Abbuchung über das Geschäftskonto gemacht. Alles gut, er hat das Geld dann (ebenfalls) per Paypal wieder eingezahlt. Die automatisch abgezogene Gebühr - geschenkt, verstehe ich, sieht ja aus wie eine Kundentransaktion.

 

Nun aber zum Problem, die wir dank dieses Fehlers ZUM GLÜCK vor Hardlaunch gefunden haben: Ich erhalte ein Meldung, dass ich die 80€ nicht abbuchen kann, da mein Konto zu neu ist und ich natürlich noch keinen Umsatz habe. Wir sind im KFZ Bereich unterwegs, wir haben viele Auspuffanlagen, Lenker etc. mit Preisen bis/über 1000€. Solche Teile sind nunmal teuer.

Als B2C Händler erhalten wir Geld von unseren Endkunden, und bestellen natürlich auch bei unseren B2B Partnern und auch bei Herstellern selbst. Die Lieferzeiten sind Branchen-bedingt keine 3 Tage, sondern eher 2 Wochen, vorallem bei Herstellern im Ausland.

 

Auf die offensichtliche Frage: Wie soll mein Geschäft operieren, wenn ich theoretisch fünfstellige Beträge auf gut Glück lange auf Vorrat halten muss, weil niemand weiß ob der Algorithmus gut gefrühstückt hat, wurde mir gesagt, dass das einfach so ist und ich in den sauren Apfel beißen muss, und überhaupt wäre das ja nur am Anfang so. Das ist natürlich glatt gelogen, da bei einem saisonalen Geschäft wie dem unseren, enorme Umsatzsprünge an der Tagesordnung stehen.

 

Ist das offizielle Firmenpolitik? PayPal ist damit für neue Händler doch garnicht mehr nutzbar. Gerade in unserem Bereich, kann ich doch als frisches Unternehmen nicht einfach 20, 30, oder 40.000EUR vorschießen nur als Liquiditätsreserve. Das Paypal nach eigenem Verlangen bis zu 30% als "Reserve" einziehen kann, macht das ganze auch nicht besser.

 

Mir wurde wörtlich gesagt, dass dieses Problem schon andere Händler hatten, da das System bzgl. der Einbehaltung bei neuen Händlern neu ist. BItte schafft das umgehend ab, sonst werdet ihr zu 100% Kunden verlieren.

 

Ausserdem befinden wir uns in einem stark saisonalen Markt. Im März geht die Saison samt Marketingoffensive los. Wenn wir also erfolgreich sind, sind wir automatisch wieder vom Markt, da wir die (hoffentlich) hohen Umsätze garnicht bearbeiten können, da wir eben keine fünfstelligen Beträge vorschießen können. Nicht als junges Unternehmen. Und um ehrlich zu sein, selbst als etabliertes Unternehmen würde ich es als absolut enormens Geschäftsrisiko ansehen, das bis zu 30% meines Kontos ohne konkrete Angabe von Gründen von Paypal gepfändet werden kann, oder Paypal mich in meiner Liquidäts in Existenzängste bringt.

 

Was mich, selbst freiberuflicher Entwickler, am meisten irritiert, ist die Tatsache das laut Aussage des Kundendienstes nichtmal die Businessabteilung eine Möglichkeit hat in diesen Prozess einzugreifen. Wollt ihr mir wirklich sagen, dass ihr potenziell existensbedrohende Funktionalität zu 100% dem Algorithums in die Hand gebt, ohne Escape-Hatch?

 

Mir ist bewusst das PayPal zu allererst und vorallem den Endkunden schützen will, und das finde ich auch sehr gut, da ich das System als Endkunde selbst gerne nutze. Aber die Welt der Händler sieht anders aus. Wir werden unser Konto vermutlich schließen, da wir solch ein unkalkulierbares Risiko nicht eingehen können und wollen. Das ist sehr schade, da wir Paypal gerne angeboten hätten.

 

Zuletzt: Ist das überhaupt rechtens? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das deutsche Rechtssystem dies zulässt. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass das amerikanische Rechtssystem das zulässt. Vorallem nicht, wenn kein Mensch eventuelle Systemfehler manuell bearbeiten kann.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

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