Käuferschutz und misslungener Rückversand

r__h
Beitragsleistender
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Guten Morgen, ich möchte hier eine Erfahrung der dritten Art teilen in der Hoffnung, dass vielleicht doch ein menschlicher PayPal Mitarbeiter mitliest und wenn nicht, dann wenigstens als Info an den interessierten Leser.

Wir leben davon, dass wir Waren online verkaufen, klarerweise haben die Käufer Rechte, namentlich vor allem das Widerrufsrecht. Ich erspare uns allen eine lange Vorgeschichte über die mentalen Hintergrunde meines Käufers, jedenfalls hat er einen Artikel widerrufen und parallel einen Antrag auf Käuferschutz gestellt. Ein klassischer Widerruf sollte (unter normalen Bedingungen) eigentlich nicht über den Käuferschutz laufen, daher gibt es diese Rubrik auch nicht zu wählen. Er wählte also zuerst "Ware nicht erhalten", was sich aber durch uns leicht belegen ließ. Dann täuschte er PayPal indem er die Begründung auf "Artikel entsprach nicht der Beschreibun" abänderte. PayPal hat arrangiert, er müsse die Ware retournieren und hat das Geld treuhändisch blockiert. Soweit so gut, bis hier hätten wir das auch ohne PayPal soweit gebracht. Davon abgesehen, dass die Begündung erlogen war.

Der Käufer hat die Ware nachweislich mit DHL an uns geschickt, aber nach 20 Tagen Irrlauf kam sie wieder zurück zum Käufer. Das Tracking wies eindeutig aus, dass er selbst die Ware wieder hat. Dennoch hat PayPal dem Käufer das Geld rückerstattet mit der Begründung, er hätte redlich versucht, die Ware zu retournieren, die korrekt addressiert und vermutlich ausreichend frankiert war. Nun hat PayPal eigentlich gegen sein eigenes Prinzip, Ware und Geld dürfen nie bei derselben Partei sein, verstoßen.

Auf Rückfrage bei PayPal kommt gebetsmühlenartig immer die gleiche automatische Antwort, jedesmal von einem neuen pseudonym gekennzeichnet.

Mir stellt sich die Frage, ob das rechtlich und moralisch korrekt seitens PayPal ist. Schließlich gibt es doch auch dem Verkäufer gegenüber gewisse Verpflichtungen als Zahlungsdienstleister. Im vorliegenden Fall kann der Käufer wahrscheinlich nichts dafür, dass das Paket nie bei mir angekommen ist. Aber ich noch weniger. Weder kam das Rücklabel von mir noch habe ich eine falsche Adresse vorgegaukelt etc. Nun ist mein Geld weg, der Kunde hat die Ware immer noch und lehnt sich nun zurück. Wir sprechen von etwa 160 EUR inkl. Versandkosten. Wir machen mit PayPal 6-stellige Umsätze pro Jahr, haben was Käuferschutzanträge angeht genau 2 Stück seit 2013 zu verbuchen, wovon einer sich von selbst erledigt hat, der zweite ist hier zu Papier gebracht. Ich halte das für rechtlich bedenklich seitens PayPal, bin aber kein Experte in diesen Dingen. Moralisch ist es jedenfalls nicht in Ordnung.

 

René

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PayPal_André
Moderator
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Hallo r__h,

 

herzlich willkommen in der PayPal-Community.

 

Ich bin da zweifelsfrei auf deiner Seite. Unsere Richtlinien besagen zwar, dass der Käufer den Versand und nicht die Zustellung nachweisen muss, damit sich der Prozess nicht ins unendliche verlängert (lass es zum Beispiel eine Retoure ins Ausland sein). Wenn es natürlich wieder zurückgeht, empfinden wir das ebenfalls nicht als fair. Würde die Zustellung jedoch Bedingung für die Regulierung sein, würde es bei Sendungsverlust erst richtig wirr, weil für den nämlich der Transporteur verantwortlich ist, der ja dafür bezahlt wurde. Und um das nicht aus den Augen zu verlieren: Verbockt hat es trotzdem DHL. Ich würde dir aber dennoch empfehlen, in einem solchen Fall mal telefonisch auf uns zuzukommen und mit den Kollegen vom Verkäuferschutz zu reden. Hier ist die Lage ziemlich klar und wir sollten nachhelfen können. Mit einfachen Regeln lässt sich leider nicht jedes denkbare Szenario abbilden, da muss auch manchmal manuell nachgeholfen werden. 😉

 

Liebe Grüße

André

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