Unberechtigte Mahnung von KSP Kanzlei
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Hallo,
ich hätte gerne direkt an Paypal eine Nachricht geschrieben, aber alle Versuche das zu machen scheiterten, weil ich immer nur mit einer KI verbunden werde, die mir für meinen Sachverhalt nicht weiterhilft.
Anfang Oktober wurden mit meinem Paypal Account einige von mir nicht autorisierte Käufe mit meinem Paypal Konto bei einem Baumarkt durchgeführt. Das alles lief über Lastschrifteinzug, in meiner Transaktionsübersicht bei Paypal war das nicht mal zu sehen, so dass ich auch keine Zahlung als Betrug oder ähnliches melden konnte, wie es von Paypal empfohlen ist. Nach Rücksprache mit dem Baumarkt habe ich dort die Rückmeldung erhalten, dass es einen Datenleak gab, wodurch die von mir nicht erwünschten Bestellungen durch einen Dritten zustande kam. Ich habe das mit dem Baumarkt geklärt, die Lastschrift widerrufen, Mail, Passwort und Authentifizierung geändert und dachte, damit wäre alles in Ordnung. In der nächsten Zeit wurde ich aber immer wieder auf eine ausstehende Zahlung von Paypal aufmerksam gemacht und ich müsste dafür sorgen, dass die bereinigt werden kann. In meinem Konto war genug Guthaben vorhanden (es ging um 85 €), so dass ich dachte, wenn da wirklich etwas notwendig ist (auch wenn ich nicht wüsste was) kann Paypal sich das vom Guthaben holen. Zudem habe ich den Lastschrifteinzug hinterlegt. Es passierte aber nichts, was die Zahlung angeht, sondern es kamen weitere Mails. Die zudem an meine alte Mail-Adresse gingen, während aktuelle Zahlungsbestätigungen an meine aktuelle Mail-Adresse gesendet wurden. Also dachte ich, dass wäre Teil des Betrugs und wusste auch nicht, was hier falsch gelaufen sein könnte.
Jetzt habe ich sogar eine Mahnung per Mail von der KSP Kanzlei erhalten und soll neben den 85 € noch Mahngebühren an die Kanzlei zahlen. Aber warum soll ich etwas zahlen, was ich gar nicht bekommen habe? Ist das doch ein Teil des Betrugs? Müsste eine solche Mahnung nicht per Mail eingehen? Ich bin jetzt mehr als verunsichert und weiß mir gerade nicht anders zu helfen, als hier zu schreiben. 😞
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Hallo @Sachti , du bist hier vermutlich auch dem Gastkonto-Betrug zum Opfer gefallen. Es gibt hier im Forum Dutzende, die davon betroffen sind.
Der Ablauf ist (fast) immer so:
- ein unbekannter Täter gelangt in den Besitz deiner IBAN und deiner E-Mail-Adresse
- der Täter eröffnet mit diesen Angaben ein sogenanntes PayPal-Gastkonto mit Lastschrifteinzug
- PayPal prüft lediglich, ob es diese IBAN gibt oder irgendwann einmal gab – aber nicht, ob tatsächlich du als Kontoinhaber dahinterstehst
- das Gastkonto wird eröffnet und PayPal schickt dir eine Mail mit der Bestätigung des Lastschriftmandats
- zeitgleich trägt der Täter deine E-Mail-Adresse in 50 Newsletteranmeldungen ein, damit du in der darauffolgenden E-Mail-Flut möglichst die eine Mail von PayPal übersiehst
- der Täter kauft in einem Online-Shop etwas ein und bezahlt mit dem Gastkonto
- PayPal zahlt das Geld an den Händler aus und versucht nun, das Geld von der IBAN einzuziehen
- wenn die IBAN existiert: PayPal zieht das Geld ein, jetzt bist du der Geschädigte
- wenn die IBAN nicht existiert: PayPal scheitert mit den Einzug und schickt Forderungen, Mahnungen und schließlich seine Anwaltskanzlei KSP auf dich los
- in deinem regulären PayPal-Konto siehst du nichts von diesen Transaktionen und auch keine dieser Forderungen und Mahnungen, weil die alle mit dem Gastkonto in Verbindung stehen; deshalb hat PayPal auch die 85€ nicht von deinem normalen PayPal-Konto eingezogen
So oder so ähnlich ist es wie gesagt in den allermeisten Fällen verlaufen.
PayPal verdient an dieser Betrugsmasche mit (die PayPal-Gebühren, die dem Händler abgezogen werden), und versucht gleichzeitig erbarmungslos, das Geld der Betrugsopfer einzutreiben.
Seitens PayPal besteht keinerlei Motivation, das Thema zu lösen oder den Betroffenen zu helfen.
Deshalb haben jetzt ein paar Leute das Thema an die Medien getragen, ich persönlich stehe mit der Verbraucherzentrale in Kontakt, um Druck auf PayPal aufzubauen.
Meine Empfehlung in deinem konkreten Fall (basierend auf der Empfehlung der Verbraucherzentrale):
- auf das Schreiben der Inkasso-Kanzlei antworten und ausdrücklich der von PayPal erhobenen Forderung widersprechen
- sicherheitshalber eine Anzeige wegen Identitätsdiebstahl/Computerbetrug bei der Polizei erstatten (geht in vielen Bundesländern auch online, Vorlage siehe hier), damit du etwas in der Hand hast
- von der Drohkulisse nicht verrückt machen lassen – du musst nicht deine Unschuld beweisen, sie müssten deine Schuld beweisen (und das können sie nicht, und ich glaube das wissen sie auch)
Du kannst hier im Forum auch nochmal nach "Gastkonto" suchen, es gibt wie gesagt sehr viele Fälle.
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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, obwohl es hier schon so viele Anfragen davon gibt. Ich hatte nur noch Mahnung gesucht und dort Einträge gefunden, die ich für meinen Fall nicht passend fand. Ich werde so vorgehen wie vorgeschlagen und fühle mich damit schon sicherer. Also nochmal vielen Dank!
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Hi @Sachti,
danke für deinen Beitrag und willkommen in unserer Community.
Es tut mir leid zu lesen, dass augenscheinlich deine Daten dazu verwendet wurden, um einen Gastkauf durchzuführen.
Melde dich dazu bitte, neben der Polizeianzeige und bei deiner Bank, unbedingt auch telefonisch bei unserem Support, damit meine Kollegen den verwendeten Datensatz raussuchen und die durchgeführte Zahlung und den Missbrauch deiner Daten melden können.
Liebe Grüße
Clara
Falls diese Antwort hilfreich war, verteile gern einen Kudo oder akzeptiere sie als Lösung. Komm gern wieder vorbei und hilf auch anderen Nutzern!
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Hallo Krwi et al,
ich hatte Mitte Oktober 24 genau den gleichen Betrugsfall mit einem auf meinen Namen illegal angelegten Paypal Gastkonto. Obwohl ich den Fall beim Paypal-Support telefonisch gemeldet hatte, die Support-Mitarbeiterin mir versichert hatte, dass das Gastkonto umgehend gelöscht wurde (und mir auch eine interne Paypal-Bearbeitungsnummer durchgegeben hatte), habe ich nun einen Brief von KSP mit einer Forderung im Namen von Paypal bekommen. Den Mißbrauchsfall hatte ich auch auf Anraten der Paypal-Mitarbeiterin bei der Polizei (mit AZ) angezeigt. Ich habe der KSP Kanzlei gegenüber der Forderung nun (wie empfohlen von Krwi und Verbraucherzentrale) schriftlich per Fax widersprochen. Mal sehen wie der Fall weitergeht und ob ich noch eine weitere Mahnung von KSP zugestellt bekomme. Ich werde hier dann berichten...
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Ich möchte noch kurz mitteilen, wie es bei mir weitergegangen ist. Auf Anraten der PayPal Mitarbeiterin hier hatte ich den telefonischen Support von PayPal kontaktiert. Dort wurde mir mitgeteilt, dass der Händler noch die Zahlung an PayPal zurückerstatten muss. Das hat der Händler auf meine Anfrage hin auch getan. Zur Sicherheit habe ich den telefonischen Support am nächsten Tag erneut kontaktiert. Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Angelegenheit jetzt erledigt und das Gastkonto gesperrt ist. Bisher habe ich keine weitere Mahnung oder ähnliches erhalten, von daher hoffe ich, dass der Sachverhalt jetzt wirklich geklärt ist.
Vielleicht habe ich nur Glück gehabt oder bei mir war der Sachverhalt etwas anders, aber ich finde zur Vollständigkeit, gehört auch der Ausgang des Falls.
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