Betrug über Kleinanzeigen.de, Strafanzeige erstellt, PayPal bisher passiv. Was kann ich tun?

ThomasH4
Beitragsleistender
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Hallo,

ich habe über Kleinanzeigen.de Hifi-Lautsprecher gekauft. Das Konto sah vertrauenswürdig aus, seit mehreren Jahren registriert, durchweg positive Bewertungen, freundlich, zuverlässig, etc.

Daher habe ich mir auch keine Gedanken gemacht als der Vorschlag kam per PayPal Freunde und Familien zu zahlen und dies auch getan. Klar mein Fehler.

 

Noch am selben Tag, wenige Stunden nach meiner Transaktion, kam die Warn-Email von Kleinanzeigen.de dass dieses Konto durch Dritte übernommen/gehackt worden war und man keinen Kauf noch Kommunikation durchführen sollte.

Tja, für mich leider zu spät...

Ich habe dann den Schadensmeldungs-Service von Kleinanzeigen.de genutzt der den gsamten Vorgang protokolliert, auch die Überweisung per PayPal FF inklusive Transaktionsnummer.

Zudem habe ich auch Strafanzeige erstattet, wird mir vermutlich nichts nutzen, aber ich bin sicherlich nicht der einzigste Geschädigte, so dass es zumindest die Möglichkeit einer strafrechtlichen Verfolgung als Sammelverfahren gibt.

 

Natürlich habe ich auch versucht PayPal von dem Betrugsfall in Kenntnis zu setzen und die Transaktion/Überweisung zu stoppen.

Dummerweise hat man bei Transaktionen per PayPal FF keine standardisierten Wege einen solchen Betrug zu prüfen. Habe es dann über das "normale" Transaktionsprüfungsverfahren (unregelmässige Konto Bewegung) versucht, aber ohne Erfolg, auch meine Beschreibung des Sachverhaltes wurde vom PayPal-Bot offensichtlich ignoriert.

 

Mir ist klar das die PayPal AGB keinen Käuferschutz über PayPal FF vorsehen, aber ich verstehe das als Absicherung  von Streitigkeiten über Zustand von Waren, verspäteter oder keine Versendung, gebrauchte B-Ware, etc.

Hier geht es aber um vorsätztlichen Betrug, einen Straftatbestand! Wenn PayPal in dem Fall nicht reagiert schützt es die Betrüger und macht die Plattform quasi zum Helfer.

 

Hatte noch gehofft, dass PayPal intern doch regiert und die Abbuchung von meinem Bankkonto nicht durchführt, aber vergebens.

Ich könnte jetzt um zumindest einen Dialog bzw. Reaktion von PayPal zu erzwingen die Lastschrift rückbuchen, würde mich damit aber vermutlich nur direkt mit der Rechtsabteilung anlegen....

 

Hat jemand ähnliches erlebt und kann mir einen Tip geben?

Grüße

Thomas

 

 

 

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21 ANTWORTEN 21

PayPal_Clara
Moderator
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Hallo @ThomasH4,

 

danke für deinen Beitrag und willkommen in unserer Community.

 

An sich hast du den Großteil der Infos schon korrekt zusammengefasst.

 

Wenn du mit der 'Freunde und Familie'-Option eine Zahlung verschickst, verschenkst du praktisch Geld. Wie der Name der Option schon sagt, ist sie daher nur zwischen Freunden und Familienmitgliedern vorgesehen, nicht für den Kauf von Waren. Eine Anzeige bei der Polizei gegen den vermeintlichen Verkäufer zu machen, wäre auch unser Tipp gewesen. Über PayPal direkt können keine strafrechtlichen Prüfungen durchgeführt werden. Wir sind am Ende des Tages ein Zahlungsdienstleister, der nur innerhalb seiner AGB Geld zurückfordern können. 

 

Mit einer Rücklastschrift bei deiner Bank, würdest du in erster Linie nur uns das Geld wegnehmen und daher bei uns eine Forderung dir gegenüber entstehen. Im Normalfall fragen wir zwar, warum die Rücklastschrift durchgeführt wurde. Hintergrund dazu ist dann aber zu schauen, ob unser Käuferschutz helfen könnte, wovon dich die persönliche Zahlung wieder ausschließen würde.

Ich hoffe, dass sich über deine Anzeige eine Klärung finden lässt.

Liebe Grüße
Clara


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ThomasH4
Beitragsleistender
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Hallo Clara,

 

danke für das Feedback.

Allerdings kann ich die Sichtweise nicht teilen.

Selbst wenn ich "Geld verschenke" dann ist eine gefaktes PayPal-Konto noch immer vorsätzlicher Betrug. Das Konto eines Freundes könnte davon ebenso betroffen sein, auch ein kleiner Tippfehler könnte genügen...

Ich glaube PayPal macht es sich hier zu einfach und wäre deutlich stärker in der Verantwortung gegen Betrug über die PayPal-Plattform vorzugehen.

Der Standpunkt "Ja das ist ein Betrüger-Konto, aber wir gehen nicht dagegen vor weil die falsche Zahlungsart gewählt wurde" ist bedauerlich.

Es wäre der Reputation von PayPal deutlich zuträglicher aktiv gegen die Abzocke von ehrlichen Kunden vorzugehen.

 

Gruß

Thomas

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ThomasH4
Beitragsleistender
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Hallo Community,

 

wirklich niemand der in der Sache weiterhelfen beziehungsweise einen Erfahrungsbericht geben kann?

Im Moment sehe ich echt als einzige Möglichkeit die Rückbuchung und dann abwarten wie PayPal reagiert... wirklich keine optimale Lösung.

 

Gruß

Thomas

 

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PayPal_Carlo
Moderator
Moderator

Hallo @ThomasH4,

 

vielen Dank für deine durchaus interessante Nachfrage.

 

Wenn du Geld an dein PayPal-Konto sendest oder Geld von "Freunden und Familienangehörigen" in deinem PayPal-Konto empfängst, ohne eine Spende oder eine geschäftliche Transaktion zu tätigen, d.h. die Zahlung erfolgt nicht zum Kauf von "Waren oder Dienstleistungen" oder für eine andere geschäftliche Transaktion, bezeichnen wir den entsprechenden Vorgang als "persönliche Transaktion". Hier würden in der Tat kein Käufer- und Verkäuferschutz zur Anwendung kommen können, da kein valider Käuferschutzgrund vorliegen würde.

 

Wenn du "Waren oder Dienstleistungen" kaufst oder verkaufst, Zahlungen über QR-Codes erhälst, eine geschäftliche Transaktion sonstiger Art durchführst oder eine Zahlung erhälst, indem du über PayPal "Geld anfordern" agierst, handelt es sich um eine "geschäftliche Transaktion". Bei dieser Art der Transaktion fallen also Gebühren an. Dadurch basiert die Transaktion in der Regel dann aber auch auf dem Käufer- und Verkäuferschutz.

 

Dem etwaigen Widersprechen der Lastschrift würde abzuraten sein, da jenes mit weiteren Konsequenzen, bezüglich dem Anfallen buchhalterischer Verwaltungsgebühren, einhergehen könnte.

 

Du könntest gern versuchen über die Option "Geld anfordern", auf Basis einer netten Anfrage, das Geld vom vermeintlichen Verkäufer zurückzufordern. Dir stehen ansonsten auch noch die gängigen Möglichkeiten außerhalb von Paypal zur Verfügung.

 

Ich bedanke mich für dein Verständnis im Voraus.

 

Bei weiteren Fragen, bin ich gern für dich da.

 

Viele Grüße

Carlo


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ThomasH4
Beitragsleistender
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Hallo Carlo,

danke für das erneute Rezitieren der PayPal AGB, auch wenn sie mir bekannt sind höre ich sie doch immer wieder gerne.

Der Vorschlag den Betrüger mal nett wegen einer Rückzahlung anzufragen verbuche ich mal unter Polemik oder doch Naivität?

Egal, es geht um vorsätzlichen, womöglich organisierten, Betrug (kleinanzeigen.de hacken, passendes Paypal-Konto eröffnen, etc.) und da lässt PayPal seine Kunden alleine.

Ich bin seit einigen Jahren PayPal-Kunde und habe sicherlich in der Zeit Käufe/Transaktion im 5-stelligen Eurobereich getätigt. Klar die Gebühren hat der Handel bezahlt, aber ohne uns Kunden, die PayPal nutzen, hättet ihr keine Wertschöffungskette. Also ohne den Kunden gehts nicht...

Aber okay ich habe jetzt verstanden was ich von PayPal erwarten kann und was nicht.

Beschleunigung von Online-Käufen: JA

Sicherheit und Schutz von Kunden: Eher NEIN

 

Ich muss mir also in Zukunft schlicht die Frage stellen ob ich nicht doch 2 Tage länger auf den Versand eines Artikels warten kann, bis meine Überweisung beim Händler eingetroffen ist. Das Risiko liegt ja am Ende des Tages eh bei mir.

Echt schade da wäre mehr drin und es wäre nicht mal schwierig, aber so ein Monopol ist halt schon was Tolles...

 

Danke für das Feedback, ich habe keine weiteren Fragen mehr.

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shruki
Beitragsleistender
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Genau das gleiche Problem hab ich auch. Habs aber direkt als ich von Ebay-Kleinanzeigen die Mail mit dem gehackten Konto bekommen hab zurück geholt. Als von Paypal dann eine mail kam warum,weshalb,weswegen ich das tat, hab ich die original mail angehängt und es auch erklärt. Jetzt kam eine mail von denen das ich nicht reagiert habe und damit dann bestätige das ich die Lastschrift ausversehen widersprochen hab. Jetzt wollen die von mir das ich die Summe auf das Paypal konto einzahle,also doppelt bezahlen soll.Einmal auf das gehackte Konto und dann jetzt auf mein Paypalkonto. Paypal zu erreichen ist auch nicht so einfach.

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ThomasH4
Beitragsleistender
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Hallo,

 

genau das befürchte ich auch, dass ich dem schlechten Geld dann am Ende noch gutes hinterherwerfe und es eh keine Hilfe von PayPal gibt.

Allerdings würde ich Bearbeitungsgebühren oder ähnliches erwarten.

Das PayPal nun von dir 2x die Summe haben möchte kann doch nur ein Systemfehler oder doppelte Kommunikation sein.

Bei einem Kauf führt PayPal doch direkt die Transaktion durch und überweisst auf das Zielkonto, in dem Fall das Betrügerkonto, den Betrag.

Anschließend zieht PayPal irgendwann die Summe von deinem hinterlegten Bankkonto ein. An dem Punkt hat der Betrüger aber schon lange sein Geld von PayPal bekommen.

Also kann es eigntlich nur eine offene Position geben, nämlich die annulierte Lastschrift.

Würde da nochmal nachhaken.

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Leon321
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Wie ist es mit der Anzeige ausgegangen? Kannst du mir ein paar Tipps geben, was du gemacht hast und was ich jetzt auch machen könnte? Hast du dein Geld überhaupt wiederbekommen?

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PayPal_Marcus
Moderator
Moderator

Hallo @ThomasH4 und @Leon321,

 

vielen Dank für eure Beiträge. Herzlich willkommen in der PayPal-Community.

 

Es ist grundsätzlich ärgerlich, wenn ein Kaufprozess so verläuft. Da hab ich grundsätzlich natürlich vollstes Verständnis.

 

Ich knüpfe einmal an die bereits dargelegten Beiträge und Informationen an.

 

Käufer- und Verkäuferschutz können, wie dargelegt, bei der persönlichen Zahlungsoption nicht zur Anwendung kommen. Dem Widersprechen der Lastschrift würde abzuraten sein, da jenes mit weiteren Konsequenzen, bezüglich dem Anfallen buchhalterischer Verwaltungsgebühren, einhergehen könnte.

 

Ihr könntet aber natürlich jederzeit gern einen potentiellen Verstoß gegen unsere Nutzungsbedingungen zur Überprüfung melden.

 

Ansonsten stehen euch noch, wie von euch bereits suggeriert, die gängigen Alternativen außerhalb von PayPal zur Verfügung.

 

Ich bedanke mich für euer Verständnis im Voraus und wünsche euch noch eine schöne restliche Woche.

 

Bei weiteren Fragen, gern auch zu anderen Themen, bin ich natürlich weiterhin für euch da.

 

Viele Grüße

Marcus


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